Samsung Galaxy Z Fold 7

Samsung Galaxy Z Fold7: Das Falt-Wunder ist endlich erwachsen – mit einem schmerzhaften Kompromiss

Dünner, leichter und mit einer „Ultra“-Kamera ausgestattet, definiert das Z Fold7 die Foldable-Kategorie neu. Doch der Verzicht auf den S Pen markiert eine Zäsur, die nicht jedem gefallen wird. Wir haben alle Details.

Ein Quantensprung für Foldables?

Das Warten hat ein Ende. Nach Jahren, die von vielen als inkrementelle Updates empfunden wurden, hat Samsung beim Galaxy Z Fold7 endlich den Reset-Knopf gedrückt. Vorgestellt am 9. Juli 2025 auf dem schillernden Unpacked Event in New York, ist dieses Gerät nicht nur eine Weiterentwicklung, sondern eine grundlegende Neudefinition dessen, was ein faltbares Smartphone sein kann. Es ist der Moment, in dem das Foldable aus seiner Nische tritt und selbstbewusst den Anspruch erhebt, nicht nur eine Alternative, sondern das beste Smartphone zu sein, das man für Geld kaufen kann.   

Doch dieser beeindruckende technologische Fortschritt hat einen hohen Preis – und damit ist nicht nur der stattliche Startpreis von 2.099 Euro gemeint. Samsung hat eine zutiefst kontroverse Entscheidung getroffen, die die treuesten Fans und Power-User vor den Kopf stoßen könnte: Der S Pen, das ikonische Markenzeichen für Produktivität und Kreativität, wurde geopfert. Ist dieser Kompromiss es wert? Ist das neue Fold7 ein Geniestreich, der Foldables in den Mainstream katapultiert, oder hat Samsung dabei die Seele seines innovativsten Produkts verkauft? Das klären wir in unserem ausführlichen Test. 

Samsung Galaxy Z Fold7 – Technische Daten im Überblick

Merkmal Spezifikation
Hauptdisplay 8,0 Zoll Dynamic AMOLED 2X, Pixel, 1-120Hz adaptiv, 2.600 Nits Spitzenhelligkeit
Cover-Display 6,5 Zoll Dynamic AMOLED 2X, Pixel (21:9), 1-120Hz adaptiv
Abmessungen Gefaltet: mm; Entfaltet: mm
Gewicht 215 g
Prozessor Qualcomm Snapdragon 8 Elite for Galaxy (3 nm)
RAM / Speicher 12 GB + 256 GB, 12 GB + 512 GB, 16 GB + 1 TB
Hauptkameras 200 MP Weitwinkel (, OIS) – 12 MP Ultraweitwinkel () – 10 MP Telephoto (, 3x optischer Zoom, OIS)
Frontkameras Cover: 10 MP (); Hauptdisplay: 10 MP (, Punch-Hole)
Akku 4.400 mAh
Laden 25W kabelgebunden, 15W kabellos (Fast Wireless Charging 2.0), Reverse Wireless Charging
Software Android 16 mit One UI 8
Materialien Rahmen: Advanced Armor Aluminum; Front: Corning Gorilla Glass Ceramic 2; Rückseite: Gorilla Glass Victus 2
Schutzklasse IP48 (Schutz gegen feste Fremdkörper >1mm und dauerhaftes Untertauchen)
Farben Jetblack, Silver Shadow, Blue Shadow, Mint (exklusiv auf Samsung.com)
Preis (DE) Ab 2.099 €

Design & Haptik: Ein Foldable, das die Physik herausfordert

Jahrelang war der größte Kompromiss eines Foldables seine schiere physische Präsenz. Dick, schwer und unhandlich fühlten sich die Vorgängermodelle in der Tasche und in der Hand an. Mit dem Galaxy Z Fold7 beendet Samsung diese Ära auf spektakuläre Weise. Die Zahlen allein sind eine Revolution: Mit nur 8,9 mm im gefalteten und atemberaubenden 4,2 mm im entfalteten Zustand ist das Z Fold7 dramatisch dünner als sein Vorgänger, das Z Fold 6, das noch auf 12,1 mm bzw. 5,6 mm kam. Das ist eine Reduktion der Dicke um beeindruckende 26%.  

Noch entscheidender ist jedoch die Gewichtsreduktion auf nur noch 215 Gramm. Dieser Wert muss im Kontext gesehen werden, um seine wahre Bedeutung zu erfassen: Das Galaxy Z Fold7 ist damit leichter als Samsungs eigenes traditionelles Flaggschiff, das Galaxy S25 Ultra (218 g), und sogar leichter als das iPhone 16 Pro Max (227 g). Damit ist der entscheidende Nachteil, das klobige Gefühl und das hohe Gewicht, praktisch eliminiert. Zahlreiche erste Hands-on-Berichte bestätigen einstimmig: Das Z Fold7 fühlt sich in der Hand endlich wie ein „normales“ Smartphone an und nicht mehr wie ein Nischenprodukt für Enthusiasten, die bereit sind, Unbequemlichkeit in Kauf zu nehmen. Samsung hat hier nicht nur eine Verbesserung erzielt, sondern die größte Hürde für die Massenmarktakzeptanz von Foldables beseitigt.

Dünn, aber nicht zerbrechlich: Materialien und Robustheit

Die Frage, die sich bei einer derart radikalen Schlankheitskur stellt, ist die nach der Stabilität. Samsung begegnet dieser Sorge mit einem Arsenal an neuen Materialien und Konstruktionsverbesserungen. Das Herzstück ist das neu gestaltete Armor FlexHinge. Dieses Scharnier ist nicht nur dünner und leichter, sondern nutzt ein sogenanntes „Water Droplet Design“ in Kombination mit einer „Multi-Rail-Struktur“. Diese Bauweise soll die Belastung beim Falten gleichmäßiger verteilen, was nicht nur die Haltbarkeit erhöht, sondern auch die Sichtbarkeit der Displayfalte reduziert. 

Der Rahmen und das Scharniergehäuse bestehen aus „Advanced Armor Aluminum“, das laut Samsung 10% mehr Härte und Festigkeit bietet. Die Vorderseite wird durch das neue Corning Gorilla Glass Ceramic 2 geschützt, ein Material, das Keramikkristalle in die Glasmatrix einbettet, um die Widerstandsfähigkeit gegen Stürze und Kratzer zu erhöhen. Die Rückseite vertraut auf das bewährte Gorilla Glass Victus 2. Auch das innere Display wurde verstärkt: Es ist nun von 50% dickerem Ultra Thin Glass (UTG) bedeckt und wird durch eine darunterliegende Titanplatte stabilisiert, die die bisherige Kohlefaserplatte ersetzt. 

Die Falte und der Staub: Ein fast perfektes Bild

Ein Dauerbrenner bei Foldables ist die Displayfalte. Dank des neuen Scharnierdesigns ist diese beim Z Fold7 deutlich weniger prominent. Blickt man direkt auf den Bildschirm, ist sie visuell fast verschwunden und auch unter dem Finger kaum noch zu spüren. Nur bei seitlicher Betrachtung und je nach Lichteinfall ist sie noch auszumachen. Dies ist ein signifikanter Fortschritt, der das immersive Erlebnis auf dem großen Bildschirm weiter verbessert.

Beim Schutz gegen Umwelteinflüsse bleibt Samsung jedoch konservativ. Das Gerät behält die IP48-Zertifizierung seiner Vorgänger bei. Die „8“ steht für einen robusten Schutz gegen Wasser, einschließlich dauerhaftem Untertauchen. Die „4“ hingegen bedeutet lediglich Schutz gegen feste Objekte, die größer als 1 mm sind. Ein vollständiger Schutz gegen feinen Staub (wie bei IP5X oder IP6X) ist damit nicht gegeben. In einer Zeit, in der Konkurrenten bereits höhere Schutzklassen anstreben oder erreichen, ist dies ein Bereich, in dem Samsung noch Raum für Verbesserungen lässt und zeigt, dass die vollständige Abdichtung eines komplexen Scharniers weiterhin eine der größten technischen Herausforderungen darstellt.

Displays: Größer, breiter und endlich alltagstauglich

Wenn das neue Design der Körper des Z Fold7 ist, dann sind die neuen Displays seine Seele. Samsung hat hier an den entscheidenden Stellschrauben gedreht und die vielleicht größte Schwäche der Vorgängermodelle in eine Stärke verwandelt.

Das Cover-Display: Eine neue Ära der Nutzbarkeit

Die wichtigste und transformativste Änderung findet sich am Außendisplay. Es wächst nicht nur von 6,3 auf 6,5 Zoll, sondern, was viel entscheidender ist, es erhält ein breiteres 21:9-Seitenverhältnis. Jahrelang wurde die Fold-Serie für ihr schmales, längliches „Fernbedienungs“-Display kritisiert, das das Tippen von Nachrichten zu einer Geduldsprobe und die Darstellung vieler Apps zu einem Kompromiss machte. Mit dem neuen Format fühlt sich das Z Fold7 im geschlossenen Zustand nun wie ein vollwertiges, komfortables Smartphone an. Das Tippen mit zwei Daumen ist problemlos möglich, und Apps werden so dargestellt, wie sie es auf einem herkömmlichen Gerät tun würden. Die Notwendigkeit, das Gerät für einfache Aufgaben ständig aufklappen zu müssen, entfällt damit weitgehend. Samsung hat verstanden, dass das beste Tablet-Display wenig nützt, wenn die alltägliche Smartphone-Erfahrung leidet.

Das Hauptdisplay: Ein riesiges 8-Zoll-Tablet in der Tasche

Aufgeklappt offenbart das Z Fold7 eine riesige Arbeits- und Unterhaltungsfläche. Das innere Display wächst von 7,6 auf beeindruckende 8,0 Zoll. Das entspricht einer Vergrößerung der Bildschirmfläche um 11% im Vergleich zum Vorgänger und bietet noch mehr Platz für echtes Multitasking mit bis zu drei Apps gleichzeitig, für immersiven Medienkonsum oder für die präzise Bearbeitung von Fotos und Dokumenten.

Beide Displays basieren auf der brillanten Dynamic AMOLED 2X Technologie mit adaptiven Bildwiederholraten von 1 Hz bis 120 Hz, was für eine flüssige Darstellung bei gleichzeitig optimiertem Energieverbrauch sorgt. Mit einer Spitzenhelligkeit von 2.600 Nits sind die Inhalte selbst bei direkter Sonneneinstrahlung hervorragend ablesbar. Die Auflösungen sind mit  Pixeln auf dem Cover-Display und Pixeln auf dem Hauptdisplay gestochen scharf und detailreich.

Die Kamera: Samsungs „Ultra“-Versprechen eingelöst?

Die Kamera war stets die Achillesferse der Fold-Serie. Kunden fragten sich zu Recht, warum ein 2.000-Euro-Smartphone eine Kameraausstattung bot, die nicht einmal mit Samsungs eigenem, günstigerem S-Ultra-Modell mithalten konnte. Mit dem Galaxy Z Fold7 beendet Samsung diese Diskrepanz mit einem gewaltigen Paukenschlag.

Der Megapixel-Sprung an die Spitze

Die größte und wichtigste Neuerung ist die Integration des 200-Megapixel-Hauptsensors mit einer lichtstarken -Blende und optischer Bildstabilisierung (OIS). Dieser Sensor, der direkt aus dem gefeierten Galaxy S25 Ultra übernommen wurde, katapultiert das Z Fold7 auf einen Schlag in die oberste Liga der Kamerahandys. Es geht dabei nicht nur um die Möglichkeit, riesige, detailreiche Fotos aufzunehmen. Vielmehr ermöglicht die hohe Auflösung einen „Optical Quality 2x Zoom“ durch verlustfreies Cropping des Sensors. Zudem werden im Standardmodus mehrere Pixel zu einem größeren zusammengefasst (Pixel-Binning), was zu qualitativ hochwertigeren 12-MP-Fotos führt, die besonders bei schlechten Lichtverhältnissen von verbesserter Helligkeit und Farbtreue profitieren.

Die Nebendarsteller und ein kontroverser Wechsel

Während die Hauptkamera ein gewaltiges Upgrade darstellt, bleiben die flankierenden Kameras weitgehend unverändert. Die 12-MP-Ultraweitwinkelkamera () und die 10-MP-Telekamera (, OIS) mit 3-fachem optischem Zoom sind von den Vorgängern bekannt. Der digitale „Space Zoom“ ist auf das 30-fache begrenzt, was hinter den 100x des S25 Ultra zurückbleibt. Dies ist ein kleiner Kompromiss, der wohl dem schlankeren Gehäuse geschuldet ist.

Eine weitere, viel diskutierte Änderung findet sich auf der Innenseite. Samsung verabschiedet sich von der fast unsichtbaren, aber qualitativ schwachen 4-MP-Under-Display-Camera (UDC). Stattdessen setzt man nun auf eine deutlich sichtbarere, aber qualitativ weit überlegene 10-MP-Punch-Hole-Kamera im Hauptdisplay. Dies mag ästhetisch ein Rückschritt sein, ist aber ein pragmatischer und richtiger Schritt für alle, die das große Display für Videoanrufe nutzen wollen. Die Bildqualität hat hier Vorrang vor einer makellosen, aber funktional unterlegenen Technologie. Die Selfie-Kamera im Cover-Display löst ebenfalls mit 10 MP auf.

Leistung & Akku: Ein zweischneidiges Schwert

Im Inneren des Galaxy Z Fold7 schlägt das Herz eines wahren Champions. Samsung verbaut den Qualcomm Snapdragon 8 Elite for Galaxy, den gleichen High-End-Chip, der auch die Galaxy S25-Serie antreibt. Dieser im 3-nm-Verfahren gefertigte Prozessor liefert nicht nur eine brachiale Leistung für anspruchsvolle Spiele und Anwendungen, sondern verspricht auch signifikante Effizienzsteigerungen. Besonders die Neural Processing Unit (NPU) wurde für die immer wichtiger werdenden KI-Aufgaben optimiert.

Speicher für die anspruchsvollsten Aufgaben

Um den Status als ultimatives Multitasking-Gerät zu untermauern, bietet Samsung großzügige Speicherkonfigurationen an. Die Modelle mit 256 GB und 512 GB internem Speicher kommen mit 12 GB RAM. Erstmals gibt es für das Topmodell mit 1 TB Speicher auch eine Option mit satten 16 GB RAM. Damit ist sichergestellt, dass selbst bei mehreren gleichzeitig geöffneten, anspruchsvollen Apps keine Engpässe entstehen.

Der große Wermutstropfen: Akku und Ladegeschwindigkeit

So beeindruckend die Leistungsdaten sind, so ernüchternd ist der Blick auf die Energieversorgung. Trotz des radikal neuen und größeren Designs verharrt die Akkukapazität bei den bekannten 4.400 mAh. Auch bei der Ladegeschwindigkeit gibt es keine Fortschritte: Kabelgebunden wird weiterhin mit maximal 25 Watt geladen, kabellos mit 15 Watt.

Dies ist der offensichtlichste und schmerzhafteste Kompromiss, den Samsung für das ultradünne Design eingehen musste. Zwar verspricht das Unternehmen dank der höheren Effizienz des neuen Chips eine leicht verbesserte Laufzeit – bis zu 24 Stunden Videowiedergabe im Vergleich zu 23 Stunden beim Fold 6 –, doch im direkten Vergleich zur Konkurrenz fällt Samsung hier zurück. Hersteller wie Honor oder Huawei verbauen in ähnlich schlanken Geräten bereits Akkus mit über 5.000 mAh und bieten Ladegeschwindigkeiten von 66 Watt und mehr. Die Entscheidung, hier keine Fortschritte zu machen, offenbart klar die Prioritäten der Ingenieure: Der Formfaktor und die Portabilität standen über der maximalen Ausdauer. Es ist eine Wette darauf, dass Kunden das schlankere Design höher bewerten als eine schnellere Aufladung oder eine halbe Stunde mehr Screen-on-Time.

Software & Galaxy AI: Multitasking neu gedacht

Mit dem Wegfall des S Pen als physisches Produktivitätswerkzeug rückt die Software ins Zentrum der Nutzererfahrung. Das Galaxy Z Fold7 ist eines der ersten Geräte, das direkt mit Android 16 und Samsungs neuer Benutzeroberfläche One UI 8 ausgeliefert wird. Diese Kombination wurde gezielt darauf ausgelegt, die Vorteile des großen, faltbaren Bildschirms durch intelligente KI-Funktionen voll auszuspielen.

Galaxy AI für den großen Bildschirm

Samsung und Google haben ihre KI-Anstrengungen gebündelt, um eine Reihe von Funktionen zu schaffen, die speziell auf den Foldable-Formfaktor zugeschnitten sind. 

  • Tiefe Gemini-Integration: Googles KI-Assistent Gemini ist nun das Herzstück der Interaktion. Er kann durch langes Drücken der Power-Taste aufgerufen werden und versteht multimodale Eingaben – also Text, Sprache und das, was die Kamera sieht. Eine Schlüsselfunktion ist die Fähigkeit, den aktuellen Bildschirminhalt zu analysieren. So kann man beispielsweise beim Online-Shopping Gemini fragen, welches von zwei Produkten die bessere Materialqualität hat, ohne die App zu verlassen. 
  • AI Results View & Intelligentes Multitasking: Eine der cleversten Neuerungen ist die „AI Results View“. KI-generierte Inhalte oder Suchergebnisse werden in einem separaten Split-View oder einem schwebenden Fenster angezeigt. Das bedeutet, die ursprüngliche Anwendung bleibt im Hintergrund sichtbar und nutzbar. Inhalte wie Texte oder Bilder können dann einfach per Drag & Drop aus dem KI-Fenster in die Arbeits-App gezogen werden, was den Workflow enorm beschleunigt. 
  • Optimierte Kreativ- und Produktivitäts-Tools: Bekannte Galaxy AI-Features wurden für das große Display optimiert. Photo Assist ermöglicht auf der großen Fläche eine präzise Bearbeitung, bei der man Objekte verschieben, vergrößern oder Hintergründe füllen kann. Der Audio Eraser, der unerwünschte Hintergrundgeräusche entfernt, ist nun in mehr Apps wie dem Voice Recorder oder bei Telefonaufzeichnungen verfügbar. 
  • Circle to Search für Gamer: Eine spannende neue Anwendung von Circle to Search richtet sich an Spieler. Wenn man in einem Spiel nicht weiterkommt, kann man einfach das problematische Objekt oder den Gegner einkreisen. Das System sucht dann nach Tipps, Tricks oder Video-Walkthroughs und zeigt diese in einem schwebenden Fenster an, ohne dass das Spiel verlassen werden muss.  

Als zusätzlichen Anreiz erhalten Käufer des Galaxy Z Fold7 sechs Monate kostenlosen Zugang zu Google AI Pro, das erweiterte KI-Modelle und mehr Speicherplatz bietet. Diese Fokussierung auf KI-gestützte Software ist Samsungs strategische Antwort auf den Wegfall des S Pen: Die Produktivität soll nicht mehr durch einen physischen Stift, sondern durch einen intelligenten, kontextbewussten Software-Assistenten gesteigert werden.

Der schmerzhafte Abschied: Kein S Pen für das Fold7

Es ist die Nachricht, die in den Foren und sozialen Medien für die größten Diskussionen sorgt und die Identität der Fold-Serie fundamental verändert: Das Samsung Galaxy Z Fold7 unterstützt den S Pen nicht mehr. Weder ältere Stifte noch potenziell neue Modelle sind kompatibel. Folgerichtig gibt es auch keine offiziellen Hüllen mit einer Halterung für den Stift mehr.  

Die Gründe hinter der kontroversen Entscheidung

Die Gründe für diesen Schritt sind primär technischer Natur und eine direkte Konsequenz des neuen Designs. Um das Gerät so extrem dünn zu konstruieren und gleichzeitig die Robustheit des inneren Displays durch eine dickere Glasschicht und eine Titanplatte zu erhöhen, mussten die Ingenieure Platz schaffen. Das Opfer war die Digitizer-Schicht im Displayaufbau – eine essenzielle Komponente, die für die Erkennung der präzisen Eingaben eines aktiven Stiftes wie dem S Pen unerlässlich ist. 

Samsung rechtfertigt diesen Schritt auch mit Nutzungsdaten. Laut Aussagen von Produktmanagern hat die Analyse gezeigt, dass nur eine relativ kleine Gruppe von Fold-Besitzern den S Pen – der ohnehin separat erworben werden musste – regelmäßig und intensiv genutzt hat. Aus Sicht des Unternehmens überwiegt der Vorteil eines spürbar dünneren und leichteren Geräts für alle potenziellen Kunden den Nachteil für eine spezialisierte Nische.  

Die Auswirkung auf die Identität des Fold

Seit dem Galaxy Z Fold 3 war die S-Pen-Unterstützung ein zentrales Alleinstellungsmerkmal und positionierte das Fold als den geistigen Erben der legendären Galaxy-Note-Serie. Es war das ultimative Gerät für Produktivität, das die Vorteile eines großen Tablet-Bildschirms mit der Präzision eines Stiftes verband und sich damit klar von der Konkurrenz abgrenzte. Für viele Power-User, Künstler und Notizenschreiber war genau diese Kombination der Hauptkaufgrund. Für sie ist der Wegfall ein echter Dealbreaker und ein Verrat an der ursprünglichen Vision des „Alles-in-einem“-Produktivitätsgeräts. Samsung hat hier eine strategische Neupositionierung vorgenommen: weg von der Nische der „Produktivitäts-Nerds“, hin zu einem breiteren Luxus-Mainstream-Markt, für den ein schlankes Design und eine einfache Handhabung wichtiger sind als ein spezialisiertes Werkzeug.  

Konkurrenz, Preise und Verfügbarkeit

Mit dem Z Fold7 will Samsung seine Vormachtstellung auf dem globalen Foldable-Markt nicht nur verteidigen, sondern ausbauen. Durch das neue, schlanke Design schließt es technologisch zu den chinesischen Konkurrenten wie dem Honor Magic V5 auf, die in der Vergangenheit oft als Messlatte für dünne und leichte Foldables galten. Gegenüber dem Google Pixel Fold kann das Z Fold7 mit dem deutlich potenteren Prozessor und der auf dem Papier überlegenen Kamera punkten, während Google möglicherweise bei der reinen KI-Software-Intelligenz noch leichte Vorteile hat. Ein entscheidender Vorteil für Samsung bleiben jedoch die weltweite Verfügbarkeit, der etablierte Kundenservice und der verlässliche Software-Support über viele Jahre – Faktoren, die bei Importgeräten oft ein Unsicherheitsfaktor sind.

Preise und Konfigurationen in Deutschland

Das Samsung Galaxy Z Fold7 wurde am 9. Juli 2025 offiziell vorgestellt. Es ist ab sofort vorbestellbar, die allgemeine Verfügbarkeit im Handel beginnt am 25. Juli 2025. Die Preise in Deutschland sind im Vergleich zum Vorgänger gestiegen und unterstreichen den Premium-Anspruch.

Speicher / RAM Unverbindliche Preisempfehlung (UVP)
Vorbesteller-Aktion
256 GB / 12 GB 2.099€
Gratis Speicher-Upgrade auf 512 GB
512 GB / 12 GB 2.219€
Gratis Speicher-Upgrade auf 1 TB (je nach Händler)
1 TB / 16 GB 2.519 € (geleakter Preis) / 2.369 € (mit Rabatt)
150 € Rabatt bei Samsung

Parallel zum Z Fold7 hat Samsung auch das Galaxy Z Flip7 (ab 1.199 €) und erstmals eine günstigere Fan Edition, das Galaxy Z Flip7 FE (ab 999 €), vorgestellt. Diese Erweiterung des Portfolios zeigt deutlich Samsungs Strategie, faltbare Smartphones in breitere und preissensiblere Marktsegmente zu bringen.

Das beste Foldable aller Zeiten – aber nicht für jeden

Das Samsung Galaxy Z Fold7 ist ohne Zweifel ein Meisterstück der Ingenieurskunst. Es ist atemberaubend dünn, federleicht und schließt endlich die Lücke zu traditionellen Flaggschiff-Smartphones. Samsung hat den Foldable-Formfaktor alltagstauglicher und begehrenswerter gemacht als je zuvor. Die größeren, breiteren Displays beheben eine der größten Schwächen der Vorgänger, und die massive Aufwertung der Hauptkamera auf „Ultra“-Niveau ist genau das Upgrade, auf das Fans und Kritiker seit Jahren gewartet haben. Gepaart mit der Spitzenleistung des neuesten Snapdragon-Prozessors und cleveren, für den Formfaktor optimierten KI-Funktionen, ist es das technisch beeindruckendste und rundeste Foldable, das Samsung je gebaut hat.

Doch dieser enorme Fortschritt hat seinen Preis, und der wird nicht nur in Euro gemessen. Der Verzicht auf die S-Pen-Unterstützung beraubt das Fold7 seiner einzigartigen Identität als ultimatives Produktivitäts-Tool und wird viele treue Anhänger der ersten Stunde verprellen. Die Stagnation bei der Akkukapazität und insbesondere bei der langsamen Ladegeschwindigkeit ist in dieser astronomischen Preisklasse ein schwer zu ignorierender Makel. Und der Preis selbst, der die 2.000-Euro-Marke souverän überschreitet, bleibt eine gewaltige Hürde.

Pro:

  • Extrem dünnes und leichtes Design auf dem Niveau von Top-Smartphones
  • Hervorragende Haptik und makellose Verarbeitungsqualität
  • Größere, hellere und endlich alltagstaugliche Displays
  • Echte Flaggschiff-Hauptkamera mit 200 MP und exzellenter Bildqualität
  • Überragende Performance dank Snapdragon 8 Elite for Galaxy
  • Smarte, für Multitasking auf dem großen Bildschirm optimierte KI-Funktionen

Contra:

  • Keine S-Pen-Unterstützung mehr, ein Verlust für Power-User
  • Unveränderte Akkukapazität und für den Preis zu langsame Ladegeschwindigkeit
  • Sehr hoher Preis, der die Zugänglichkeit stark einschränkt
  • Nur IP48-zertifiziert, kein vollständiger Schutz gegen feinen Staub

Das Galaxy Z Fold7 markiert die Reifung des Buch-Foldables. Es ist das erste Gerät seiner Art, das man ohne große Kompromisse bei der Portabilität und dem täglichen Gebrauch empfehlen kann. Samsung hat ein nahezu perfektes Stück Hardware geschaffen, aber dabei möglicherweise die Seele des Produkts verkauft. Für Neukunden, die von der Idee eines Telefons, das sich bei Bedarf in ein Tablet verwandelt, fasziniert sind, ist es das mit Abstand attraktivste Angebot auf dem Markt. Für die alten Hasen und Power-User, die im Fold den wahren Nachfolger ihres geliebten Galaxy Note sahen, könnte es jedoch eine schmerzhafte Enttäuschung sein. Das Z Fold7 ist das beste Foldable aller Zeiten – aber es ist nicht mehr das Foldable für alle, die es bisher geliebt haben.

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