Corona

Corona-Apps: Neue Technologien und Anwendungen

Die Corona-Pandemie hat unser Leben digitaler werden lassen. Viele Apps sollten uns das Leben erleichtern, andere vielleicht sogar das Leben retten. Sogenannte Corona-Apps gibt es mittlerweile einige. Wir haben uns verschiedene Anwendungen und die Technologien dahinter genauer angesehen – ebenso wie die Kritik, die in der Vergangenheit an bestimmten Anwendungen geäußert wurde. Welchen Nutzen bringen Corona-Apps, welche Risiken bergen sie?

Corona-Warn-App

Die Corona-Warn-App war lange im Gespräch. Einige sehnten sie herbei, andere fürchteten sich davor, sensible Daten preisgeben zu müssen. Ende 2020 hatten sie dann vermehrt Menschen auf dem Smartphone installiert und nutzten sie aktiv. Insgesamt blieben die Smartphone-Besitzer aber skeptisch. Wir sind es gewohnt, dass unser Geld im Internet fix ausgezahlt werden kann oder nutzen immer häufiger unser Smartphone für schnelle Zahlungen. Das Handy ist nützlich und unser Alltagsbegleiter. Trotzdem entschieden sich einige Menschen gegen die Nutzung der Corona-App, zu unsicher erschien es vielen. Manch einer interessierte sich vielleicht auch einfach nicht für die eigentlich so einfache Möglichkeit, Kontakte nachverfolgen und Infektionsketten unterbrechen zu können. Nicht nur hierzulande, sondern auch in anderen Teilen der Welt, in denen man weitaus digitaler lebt als wir, kümmerten sich nicht alle Handy-Nutzer um die Installation einer Trackingapp.

Es zeigte sich auch, wie abhängig App-Entwickler von Unternehmen ist, die den Markt anführen. Denn ohne Android oder iOS hätte man nie ausreichend Menschen erreichen können, um dem Corona-Virus die Stirn zu bieten. Die Corona-Warn-App hatte von Anfang an das Ziel, die Corona-Pandemie einzudämmen. Begegnen sich zwei Smartphones digital, dokumentiert die App das Treffen. So können Handynutzer dann über den Kontakt informiert werden. Infektionsketten lassen sich leichter erkennen – und man hat eher die Möglichkeit, die Ansteckung anderer Menschen zu vermeiden.

Menschen sorgten sich um den Schutz ihrer Privatsphäre. Obgleich die Warn-App mit steigenden Impfzahlen an Bedeutung verliert, diskutieren Menschen bis heute darüber, ob eine solche App wirklich nötig gewesen war. Dabei betonte die Bundesregierung immer wieder, dass der Schutz der Daten und Privatsphäre immer oberste Priorität habe. Man setzte bei der Entwicklung nicht nur auf modernste Sicherheitsstandards, sondern zum Beispiel auch auf eine Technologie, die die App ständig neue IDs erzeugen lässt. Geräte empfangen so immer wieder geheime Schlüssel und bekommen keinerlei Information über die Person, die sich in der Nähe aufgehalten haben. Nutzer bleiben anonym. Es muss kein Profil angelegt werden, die Datenspeicherung erfolgt zudem dezentral.

Luca-App

Die Luca-App ist ähnlich einfach auf dem Smartphone zu installieren wie die Corona-Warn-App. Bestätigt wird die Anmeldung über einen Code, zudem müssen hier ein paar Daten angegeben werden. Nutzer können sich über die Luca-App ein- und wieder auschecken. Wer also im Restaurant am Tisch platznimmt, startet die Registrierung. Verlässt man die Lokalität wieder, kann das Treffen beendet werden. Wer positiv getestet wurde, kann alle Infos aus dem so entstandenen Kontakttagebuch weiterleiten. Das Gesundheitsamt kann auf diese Weise schneller an Gefährdete herantreten und diese über die Begegnung informieren.

Ähnlich wie bei der Corona-Warn-App stellen sich Nutzer auch hier nach wie vor die Frage nach der Sicherheit. Alle Daten, die die Luca-App sammelt, werden verschlüsselt auf dem Nutzergerät gespeichert. An das Gesundheitsamt werden Daten erst dann übermittelt, wenn man die Freigabe dafür gibt. Zudem speichert die App alle Daten für zwei Wochen, danach werden sie gelöscht.

Zwar besitzt mittlerweile fast jeder ein Smartphone, doch auch Menschen, die keines haben, können natürlich Restaurants besuchen. In dem Fall kann dann einfach ein Formular ausgefüllt werden, in dem die persönlichen Daten eingetragen werden. Auch die Uhrzeit des Besuchs wird vermerkt, damit gefährdete Personen kontaktiert werden können.

Chaos Computer Club kritisiert Luca-App

Sich ganz einfach in Kultureinrichtungen, Bars und Restaurants einchecken, das war die Idee hinter der Luca-App. Das Versprechen klang gut, Kritik ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Tatsächlich äußerte sich der Chaos Computer Club sogar sehr regelmäßig zur App – und das nicht positiv. Man hatte Sicherheitsbedenken, sprach von Datenschutzproblemen und allgemeiner Inkompetenz. Auch verwechselten Nutzer die App oft mit den Restaurants, die sie besuchten. Das Ergebnis: Nutzer schrieben „Lecker!“ in die Bewertungen in den App-Stores.

Die Corona-Warn-App dagegen sorgte beim Chaos Computer Club weniger für Kritik. Was den Datenschutz und die Sicherheitstechnologien betrifft, hatte man nichts auszusetzen.

Corona-Impfnachweis digital anzeigen lassen

Wer geimpft ist, genießt Vorteile. Immer mehr Menschen profitieren mittlerweile von den Erleichterungen, die mit der Impfung einhergehen. Um Impfnachweise möglichst fälschungssicher und international zu machen, hat man sich auf einen digitalen Impfnachweis geeinigt. Mittels QR-Code kann leicht überprüft werden, mit welchem Impfstoff eine Person geimpft wurde und ob bereits ein vollständiger Schutz vorliegt.

Der Nachweis über die Corona-Impfung lässt sich zwar auch über den gelben Pass vorzeigen, deutlich einfacher geht es doch aber mit dem Smartphone. Auch hier zeigt sich wieder, wie einfach Apps uns das Leben machen: Der Impfpass lässt sich über die Corona-Warn-App oder die Luca-App speichern. Dort ist er jederzeit hinterlegt und mit wenigen Fingerbewegungen aufgerufen. Im Restaurant oder Museum kann das Personal dann einfach den Code scannen, um wichtige Informationen über den Impfstatus zu erhalten.

Per App lässt sich das Zertifikat darüber hinaus international auch über die CovPassCheck-App vorzeigen. Nur mit dieser App lassen sich die Nachweise innerhalb der EU zuverlässig überprüfen. Die App kann im Google Play Store oder App Store wie jede andere Corona-App ganz einfach heruntergeladen werden. Das Zertifikat, das nach der Impfung ausgestellt wird, kann dann über die App eingescannt werden. Dafür liegt ein QR-Code vor. Die App ist damit einfach zu handhaben, spart Zeit und erfordert keine weitere Dateneingabe.

Corona-Pandemie sorgt in allen Bereichen für Spannungen

Schon die Diskussionen um Corona-Apps zeigen, wie gespalten die Gesellschaft aktuell ist. Die einen halten Sicherheitsmaßnahmen für überzogen, den anderen kann es nicht vorsichtig genug sein. Was ist außerdem mit Menschen, die sich nicht impfen lassen können? Dass die Impfung ein wichtiger Schritt ist, um die Pandemie einzudämmen, macht die Wissenschaft deutlich. Dennoch gibt es Menschen, die aktuell keine Lockerungen erwarten können, weil sie sich beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Außerdem bleiben die Bedenken zu Datenschutzlücken und schlechten Umsetzungen der Corona-Apps. Die Pandemie ist noch nicht vorbei, die Regierung sowie die Menschen hinter den wichtigsten Apps zur Eindämmung des Virus sind sich aber sicher, dass trotz aller Kritik vieles richtig gelaufen ist.

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