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Endlich da: Spotify Lossless im ultimativen Test – Alles, was Sie über das Hi-Fi-Upgrade wissen müssen

Jahrelang war es das Einhorn der Musikstreaming-Welt: angekündigt, herbeigesehnt, aber nie gesichtet. „Spotify HiFi“, erstmals im Februar 2021 versprochen, wurde zum Mythos, zum Dauerwitz in Tech-Foren und zur Geduldsprobe für Millionen von Musikliebhabern. Nun ist das Warten vorbei. Unter dem neuen Namen „Spotify Lossless“ hat der unangefochtene Marktführer sein Qualitätsversprechen eingelöst und schaltet für seine Premium-Abonnenten eine neue Ära des Klangs frei.

Doch was verbirgt sich hinter dem Marketing-Schlagwort? Ist dies die klangliche Revolution, auf die alle gewartet haben, oder nur ein längst überfälliger Schritt, um mit der Konkurrenz gleichzuziehen? Dieser Artikel ist Ihr ultimativer Leitfaden. Wir entschlüsseln, was „Lossless Audio“ wirklich bedeutet, analysieren Spotifys Angebot bis ins kleinste Detail, klären, welche Hardware Sie tatsächlich benötigen, um einen Unterschied zu hören, und stellen den schwedischen Giganten in den direkten Vergleich mit den etablierten Hi-Fi-Angeboten von Apple, Amazon und Tidal. Schnallen Sie sich an – die Reise zum besseren Klang beginnt jetzt.

Was ist „Lossless Audio“? Ein Crashkurs für anspruchsvolle Ohren

Um zu verstehen, warum Spotify Lossless ein so bedeutender Schritt ist, muss man zunächst die Grundlagen digitaler Musik begreifen. Jede digitale Audiodatei ist im Grunde nur eine Momentaufnahme – ein Schnappschuss – einer analogen Schallwelle. Die Qualität dieser Aufnahme hängt davon ab, wie detailliert und originalgetreu dieser Schnappschuss ist. Hier trennen sich die Wege der Komprimierungsverfahren.

Vom Studio in deine Ohren

Bisher basierte das Hörerlebnis auf Spotify, selbst in der höchsten Qualitätseinstellung, auf sogenannter verlustbehafteter (lossy) Komprimierung. Formate wie MP3, AAC oder Spotifys hauseigenes Ogg Vorbis sind Meister der Effizienz. Sie reduzieren die Dateigröße drastisch, indem sie Teile der Audiodaten entfernen, die für das menschliche Ohr als weniger wichtig oder kaum hörbar eingestuft werden. Dieser Prozess, basierend auf psychoakustischen Modellen, ist irreversibel. Einmal entfernte Informationen sind für immer verloren – ähnlich wie bei einer Fotokopie, die niemals die Schärfe des Originals erreicht.

Im Gegensatz dazu steht die verlustfreie (lossless) Komprimierung. Formate wie FLAC (Free Lossless Audio Codec) oder ALAC (Apple Lossless Audio Codec) funktionieren wie ein ZIP-Archiv für Musik. Sie packen die Audiodaten intelligent zusammen, um die Dateigröße zu reduzieren, aber beim Abspielen wird die Datei wieder zu 100 % in ihren Originalzustand „entpackt“. Kein einziges Bit an Information geht verloren. Das Ergebnis ist eine bitgenaue Kopie der Studioaufnahme – so, wie es die Künstler beabsichtigt haben.

Um die Qualitätsstufen zu quantifizieren, sind drei technische Begriffe entscheidend:

  • Bitrate (kbit/s): Dies ist die Datenmenge, die pro Sekunde verarbeitet wird. Spotifys bisheriges Maximum lag bei 320 Kilobit pro Sekunde (kbit/s). Verlustfreies Audio in CD-Qualität hat eine Bitrate von 1.411 kbit/s – mehr als viermal so viele Daten pro Sekunde, was den potenziellen Detailreichtum verdeutlicht.
  • Abtastrate (kHz): Diese gibt an, wie oft pro Sekunde die analoge Schallwelle „abgetastet“ wird. Der CD-Standard von 44,1 kHz (also 44.100 Abtastungen pro Sekunde) ist ausreichend, um das gesamte für den Menschen hörbare Frequenzspektrum abzubilden.
  • Bittiefe (Bit): Die Bittiefe beschreibt den Informationsgehalt jeder einzelnen Abtastung und bestimmt den Dynamikumfang – den Unterschied zwischen den leisesten und lautesten Tönen. Während der CD-Standard 16-Bit verwendet (was 65.536 Lautstärkestufen entspricht), ermöglicht 24-Bit eine weitaus feinere Abstufung mit über 16 Millionen Stufen, was zu mehr Nuancen und einer detaillierteren Klangbühne führen kann.

Lossless vs. Hi-Res Audio

In der Audiowelt gibt es eine klare Hierarchie. Der Begriff „Lossless“ bezieht sich in der Regel auf die CD-Qualität als Basis, also 16-Bit und 44,1 kHz. Alles, was darüber hinausgeht, wird als „High-Resolution Audio“ (Hi-Res) bezeichnet, typischerweise mit höheren Abtastraten wie 96 kHz oder 192 kHz.

Hier positioniert sich Spotify strategisch geschickt: Das neue Lossless-Angebot wird im FLAC-Format mit einer Qualität von bis zu 24-Bit / 44,1 kHz gestreamt. Damit übertrifft es die CD-Qualität in der Bittiefe und kann technisch als Hi-Res-Audio gelten, während es bei der Abtastrate auf dem Standardniveau bleibt. Dieser Kompromiss ist bemerkenswert. Er erlaubt Spotify, mit einer greifbaren Qualitätsverbesserung („24-Bit Audio“) zu werben, ohne die extrem hohen Bandbreiten- und Infrastrukturkosten zu tragen, die mit höheren Abtastraten wie 192 kHz verbunden sind. Es ist ein kalkulierter Schritt, der die Bedürfnisse des Massenmarktes nach besserer Qualität befriedigt, ohne sich vollständig den Nischenanforderungen von Hardcore-Audiophilen zu unterwerfen.

Spotify Lossless: Die Fakten auf dem Tisch

Nach Jahren der Spekulationen sind die Details des neuen Angebots nun offiziell. Hier ist, was Premium-Nutzer erwartet.

  • Das Format: Spotify setzt auf FLAC (Free Lossless Audio Codec), einen quelloffenen und weit verbreiteten Standard, der für seine Effizienz und Kompatibilität bekannt ist.
  • Die Qualität: Gestreamt wird mit bis zu 24-Bit Bittiefe und einer Abtastrate von 44,1 kHz. Laut Spotify deckt dies „nahezu jeden Song“ im über 100 Millionen Titel umfassenden Katalog ab.
  • Der Start: Die Einführung beginnt am 10. September 2025 und wird schrittweise über den Oktober in mehr als 50 Märkten ausgerollt, darunter Deutschland, die USA und Großbritannien. Abonnenten erhalten eine Benachrichtigung in der App, sobald das Feature für ihr Konto freigeschaltet ist.

Der Preis der Qualität

Die vielleicht wichtigste und positivste Nachricht ist der Preis: Spotify Lossless ist ein kostenloses Upgrade für alle bestehenden Premium-Abonnenten. Egal ob Individual-, Duo-, Familien- oder Studenten-Abo, die verbesserte Klangqualität ist ohne zusätzliche Kosten enthalten.

Diese Entscheidung ist ein klares Signal an den Markt. Nachdem Konkurrenten wie Apple Music und Amazon Music verlustfreies Audio bereits seit Jahren ohne Aufpreis anbieten, zieht Spotify nach und zementiert damit Hi-Fi-Qualität als neuen Standard für kostenpflichtige Musik-Abos. Die Zeiten, in denen bessere Klangqualität ein teures Luxusgut war, sind im Massenmarkt endgültig vorbei. Statt einer neuen Einnahmequelle wird Lossless zu einem Werkzeug zur Kundenbindung – ein entscheidender Schritt, um zu verhindern, dass qualitätsbewusste Nutzer zur Konkurrenz abwandern.

Bessere Qualität, mehr Daten

Die höhere Qualität hat ihren Preis in Form von Daten. Nutzer sollten sich der praktischen Konsequenzen bewusst sein:

  • Erhöhter Datenverbrauch: Das Streamen von Lossless-Audio verbraucht ein Vielfaches an Daten im Vergleich zu den bisherigen Einstellungen. Eine verlustfreie Datei kann vier- bis fünfmal größer sein als ein stark komprimierter Track. Für Nutzer mit begrenzten mobilen Datentarifen ist dies ein kritischer Faktor.
  • Speicherbedarf für Downloads: Wer Musik für den Offline-Genuss herunterlädt, muss deutlich mehr Speicherplatz auf seinem Gerät einplanen. Ein ganzes Album in Lossless-Qualität kann schnell mehrere hundert Megabyte belegen.
  • Aktivierung in der App: Um die neue Funktion zu nutzen, müssen Nutzer sie manuell in den Einstellungen der Spotify-App unter „Medienqualität“ aktivieren. Dort kann „Lossless“ separat für die Wiedergabe über WLAN, mobile Daten und für Downloads ausgewählt werden.

Der lange Weg zum besseren Klang: Warum hat Spotify so lange gebraucht?

Die Einführung von Spotify Lossless markiert das Ende einer langen und für viele Nutzer frustrierenden Wartezeit. Die Geschichte hinter der Verzögerung ist ein Lehrstück über Marktdynamik, Wettbewerbsdruck und die strategischen Zwänge des Streaming-Marktführers.

Alles begann im Februar 2021 auf Spotifys „Stream On“-Event. Mit großem Tamtam wurde „Spotify HiFi“ angekündigt, das noch im selben Jahr starten sollte. Doch das Jahr verging, und es passierte nichts. Die folgenden Jahre waren von einem ohrenbetäubenden Schweigen seitens Spotify geprägt, das die Gerüchteküche befeuerte und bei vielen Kunden für Unmut sorgte.

Der entscheidende Wendepunkt kam nur wenige Monate nach Spotifys Ankündigung: Apple und Amazon, zwei der finanzstärksten Technologiekonzerne der Welt, starteten ihre eigenen Lossless- und Hi-Res-Angebote – und das ohne jeglichen Aufpreis für ihre Abonnenten. Dieser aggressive Schachzug torpedierte Spotifys ursprüngliche Strategie, die vorsah, für die höhere Audioqualität einen Premium-Aufschlag zu verlangen. Als reines Audio-Unternehmen wurde Spotify von Konkurrenten ausmanövriert, die Musikstreaming als Lockmittel und integralen Bestandteil ihrer weitaus größeren Hardware- und Service-Ökosysteme betrachten und es sich leisten können, es quer zu subventionieren.

Verzögerungen als Standard

Offiziell wurden die Verzögerungen primär mit komplexen Lizenzverhandlungen mit den Musiklabels begründet. Das Streamen in einem höherwertigen Format zieht potenziell andere Tantiemenstrukturen und technische Anforderungen nach sich. Intern jedoch war die Verzögerung vor allem eine Phase der strategischen Neuausrichtung. Spotify musste seine Pläne überdenken. Dies führte zu den hartnäckigen Gerüchten über ein neues, teureres Abo-Modell namens „Supremium“ oder „Music Pro“. Die Idee war, Lossless Audio mit anderen exklusiven Features wie KI-Remix-Tools zu bündeln, um doch noch einen Aufpreis rechtfertigen zu können.

Die nun erfolgte kostenlose Einführung ist das Eingeständnis, dass dieser Plan nicht mehr haltbar war. Der Druck des Marktes war zu groß. Spotify musste Lossless Audio nachliefern, um die Wettbewerbsfähigkeit zu wahren und seine Position als Marktführer zu verteidigen. Die lange Verzögerung offenbart die strukturelle Verwundbarkeit eines spezialisierten Unternehmens im Kampf gegen diversifizierte Tech-Giganten. Während Spotify auf die Profitabilität seines Kerngeschäfts angewiesen ist, können Apple und Amazon die Kosten für verlustfreies Streaming problemlos als Investition in die Attraktivität ihrer Ökosysteme verbuchen.

Vergleich zur Konkurrenz

  • Gegen Apple Music & Amazon Music: Spotify zieht preislich gleich, kann aber bei der maximalen Audioqualität nicht mithalten. Sowohl Apple als auch Amazon bieten echtes Hi-Res-Audio mit bis zu 192 kHz Abtastrate und haben zudem einen entscheidenden Vorsprung durch ihre umfangreichen Kataloge mit immersivem 3D-Audio (Dolby Atmos, 360 Reality Audio), ein Feature, das Spotify derzeit komplett fehlt. Spotifys unangefochtene Stärken bleiben die branchenführende Benutzeroberfläche, die plattformübergreifende Kompatibilität durch Spotify Connect und die überlegenen Algorithmen zur Musikentdeckung.
  • Gegen Tidal: Tidal hat kürzlich seine Preisstruktur vereinfacht und bietet sein Hi-Res-Abo nun zum gleichen Preis wie Spotify Premium an. Damit ist Tidal für qualitätsbewusste Hörer ein extrem starker Konkurrent, da es für dasselbe Geld eine höhere Auflösung und immersive Audioformate liefert.
  • Gegen Qobuz: Qobuz bleibt die Wahl für Puristen. Der Dienst konzentriert sich ausschließlich auf die höchstmögliche Klangqualität, redaktionell kuratierte Inhalte und einen integrierten Download-Store für Audiophile – zu einem entsprechend höheren Preis. Spotify versucht nicht, in dieser Nische zu konkurrieren; es bringt ein „gut genug“-Lossless für die breite Masse.

Spotifys Eintritt zementiert eine Spaltung des Marktes. Auf der einen Seite kämpfen die Giganten Spotify, Apple und Amazon um den Massenmarkt, in dem „Lossless“ zur Standardausstattung geworden ist und der Wettbewerb über Benutzerfreundlichkeit, Ökosystem-Integration und exklusive Inhalte (wie Podcasts) ausgetragen wird. Auf der anderen Seite werden Nischenanbieter wie Qobuz weiter in die audiophile Ecke gedrängt, wo sie ihren höheren Preis nicht nur mit der reinen Dateiqualität, sondern mit einem kuratierten Gesamterlebnis rechtfertigen müssen.

Das richtige Werkzeug: So rüsten Sie Ihr Setup für echten Hi-Fi-Genuss auf

Die Freischaltung von Spotify Lossless ist nur der erste Schritt. Um die verbesserte Qualität tatsächlich zu erleben, ist die richtige Hardware entscheidend. Für viele Nutzer wird hier die größte Hürde liegen.

Die unumstößliche Wahrheit zuerst: Der volle Genuss von verlustfreiem Audio ist mit einer Standard-Bluetooth-Verbindung nicht möglich. Bluetooth selbst ist eine verlustbehaftete Technologie, die das Audiosignal komprimiert, um es drahtlos zu übertragen. Selbst fortschrittliche Codecs wie LDAC oder aptX HD, die eine höhere Datenrate erlauben, sind nicht bitgenau und somit nicht wirklich verlustfrei. Auch die eingebauten Lautsprecher eines Smartphones oder Laptops sind bei weitem nicht in der Lage, die feinen Unterschiede hörbar zu machen.

Am besten mit Kabel

Für einen unverfälschten, verlustfreien Signalweg ist eine kabelgebundene Verbindung unerlässlich. Dies ist die wichtigste Erkenntnis für jeden, der das Potenzial von Spotify Lossless ausschöpfen möchte. Ein guter kabelgebundener Kopfhörer ist die Basisinvestition. Modelle von Marken wie Sennheiser, Beyerdynamic oder Grado bieten bereits im erschwinglichen Preissegment eine Detailauflösung, die den Unterschied zu komprimierter Musik deutlich hörbar macht.

Der DAC – Ihr persönlicher Klang-Übersetzer

Jedes digitale Gerät, das Ton ausgibt, besitzt einen Digital-Analog-Wandler (DAC). Seine Aufgabe ist es, das digitale Signal (die Nullen und Einsen der FLAC-Datei) in ein analoges Signal umzuwandeln, das Ihre Kopfhörer ansteuern können. Die in Smartphones und Laptops verbauten DACs sind jedoch oft von mittelmäßiger Qualität und anfällig für Störungen durch andere elektronische Komponenten im Gerät.

Für ein sauberes und detailreiches Klangerlebnis ist ein externer DAC dringend zu empfehlen. Es gibt zwei Hauptkategorien:

  • Mobile „Dongle“-DACs: Diese kleinen, portablen Geräte werden an den USB-C- oder Lightning-Anschluss des Smartphones angeschlossen und verfügen über einen Kopfhörerausgang. Sie sind die praktischste und oft auch günstigste Möglichkeit, den Klang unterwegs massiv aufzuwerten. Selbst Apples einfacher Lightning-auf-3,5-mm-Adapter enthält einen DAC, der bis zu 24-Bit/48 kHz verarbeiten kann und somit einen überraschend kompetenten Einstiegspunkt darstellt.
  • Desktop-DACs: Für das Hören zu Hause oder im Büro bieten größere Desktop-Geräte, oft in Kombination mit einem Kopfhörerverstärker, eine noch höhere Leistung und mehr Anschlussmöglichkeiten.

Die Einführung von Spotify Lossless wird voraussichtlich einen spürbaren Effekt auf den Markt für Unterhaltungselektronik haben. Millionen von Nutzern werden nun erstmals mit dem Konzept von Hi-Fi-Audio in Berührung kommen und nach Wegen suchen, dieses auch zu erleben. Dies könnte eine neue Welle der Nachfrage nach erschwinglicher audiophiler Hardware wie Dongle-DACs und hochwertigen kabelgebundenen Kopfhörern auslösen und diese Produkte aus der Nische in den Mainstream befördern.

Der Hörtest: Lohnt sich der Umstieg für Ihre Ohren?

Die entscheidende Frage bleibt: Kann man den Unterschied überhaupt hören? Die Antwort ist, wie so oft in der Audiowelt, ein klares „Es kommt darauf an“.

Für die meisten Menschen, die Musik über Bluetooth-Kopfhörer in einer lauten Umgebung wie der U-Bahn hören, wird der Unterschied zwischen einem 320 kbit/s-Stream und einer verlustfreien FLAC-Datei marginal bis unhörbar sein. Die Vorteile der höheren Datenrate werden durch die Bluetooth-Kompression und die Umgebungsgeräusche zunichtegemacht.

Um die Verbesserungen zuverlässig wahrzunehmen, bedarf es in der Regel eines geschulten Gehörs, einer hochwertigen Wiedergabekette und einer ruhigen Umgebung für konzentriertes Hören. Die hörbaren Vorteile manifestieren sich oft in subtilen Details: eine klarere Definition von Anschlägen (z. B. der „Snap“ einer Snare-Drum), eine bessere räumliche Trennung der einzelnen Instrumente im Mix und ein natürlicheres Ausklingen von Tönen wie Becken oder Hallfahnen.

Der Ursprung ist das wichtigste

Ein oft übersehener, aber entscheidender Punkt: Die Qualität der ursprünglichen Studioaufnahme und des Masterings hat einen weitaus größeren Einfluss auf den Klang als das finale Auslieferungsformat. Eine schlecht produzierte Aufnahme wird auch in Lossless-Qualität nicht gut klingen. Das verlustfreie Format kann ein schlechtes Original nicht reparieren – es legt dessen Schwächen lediglich gnadenloser offen.

  • Der Gelegenheits-Hörer (unterwegs mit Bluetooth): Für Sie ändert sich praktisch nichts. Bleiben Sie bei der Audioqualität „Sehr hoch“, um mobiles Datenvolumen zu sparen. Die Vorteile von Lossless würden auf dem Weg zu Ihren Ohren ohnehin verloren gehen.
  • Der Schreibtisch-Arbeiter (mit Kabel-Kopfhörern am PC): Aktivieren Sie Lossless. Sie haben eine stabile Internetverbindung und eine Hardware, die zumindest einen Teil der zusätzlichen Details wiedergeben kann. Es ist eine kostenlose Verbesserung, die man mitnehmen sollte.
  • Der aufstrebende Audiophile (mit externem DAC und guten Kopfhörern): Für Sie wurde dieses Feature gemacht. Ihre Ausrüstung ist in der Lage, das volle Potenzial der höherwertigen Streams auszuschöpfen. Der Klanggewinn wird für Sie deutlich hörbar und lohnenswert sein.
  • Der kritische Hi-Fi-Enthusiast (mit dedizierter Anlage): Spotify Lossless ist eine willkommene und längst überfällige Aufwertung, die den Dienst als alltagstaugliche Option etabliert. Für kritisches, konzentriertes Hören werden Sie aber wahrscheinlich weiterhin Dienste wie Qobuz oder Tidal bevorzugen, die echtes Hi-Res-Audio mit höheren Abtastraten anbieten.

Spotifys neuer Klang und die Zukunft des Musikstreamings

Spotify hat sein Versprechen endlich eingelöst. Lossless Audio ist da, und es ist ein kostenloses und wertvolles Upgrade für alle Premium-Abonnenten. Dieser Schritt festigt hochwertige Audioqualität als neuen Industriestandard und verschärft den Wettbewerb. Doch das volle Potenzial zu entfesseln, erfordert mehr als nur einen Klick in den Einstellungen – es verlangt eine bewusste Entscheidung für kabelgebundene Hardware.

Die Einführung von Lossless ist wahrscheinlich nur ein grundlegender Schritt. Die nächste Front im Streaming-Krieg zeichnet sich bereits ab: echtes Hi-Res-Audio mit hohen Abtastraten und immersive Formate wie Dolby Atmos. Die hartnäckigen Gerüchte über ein „Music Pro“-Add-on deuten darauf hin, dass Spotify möglicherweise immer noch plant, diese noch höherwertigen Features in einem zukünftigen, kostenpflichtigen Abo-Modell anzubieten. Das heutige Lossless wäre dann die neue Basislinie, von der aus der nächste Premium-Aufstieg verkauft wird.

Abschließend lässt sich sagen: Jeder Premium-Nutzer mit einem guten Paar kabelgebundener Kopfhörer sollte Spotify Lossless eine Chance geben. Für alle, die ausschließlich über Bluetooth hören, bleibt die Erkenntnis, dass das größte Klang-Upgrade nicht in einer Software-Einstellung liegt, sondern in der Investition in eine kabelgebundene Alternative für die Momente, in denen Musik wirklich im Mittelpunkt stehen soll. Spotify Lossless ist keine Revolution, aber eine willkommene und notwendige Evolution, die den beliebtesten Musikdienst der Welt auf einen neuen, höheren Qualitätsstandard hebt.

Was ist Spotify Messages? Die neue Funktion im Detail

https://www.android-digital.de/news/spotify-an-der-preisschraube-die-grosse-analyse-zur-globalen-preiserhoehung-2025-was-sie-fuer-nutzer-bedeutet-und-wie-die-konkurrenz-reagiert-119392/

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