Das man selbst im Darknet nicht vor den Strafverfolgungsbehörden sicher ist, haben in den letzten Jahren viele mitbekommen. Wie das BKA mitteilt, ist ein großer Schlag gegen eine Kinderpornografie-Plattform im Darknet gelungen. Die Plattform mit dem Namen „Boystown“ hatte wohl ca. 400.000 Mitglieder. Haupttatverdächtige sind hier drei Männer aus Deutschland. Zwei der Männer wurden in Deutschland, der dritte in Paraguay verhaftet. Die Plattform, auf der hauptsächlich der Missbrauch von Jungen gezeigt wurde, wurde auch abgeschaltet.
Administratoren kommen aus Deutschland
Den drei Männern wird vorgeworfen diese Plattform als Administratoren betrieben zu haben. Den Festnahmen gingen schon im April Durchsuchungen von mehreren Objekten in NRW, Bayern und Hamburg voraus. Die Plattform scheint wohl schon mindestens seit dem Jahr 2019 im Darknet zu existieren und wie man leider an der Mitgliederzahl sieht, sehr beliebt gewesen zu sein. Neben Bereichen in denen man Material tauschen konnte, gab es auch Chatbereiche, in dem die Mitglieder direkt untereinander kommunizieren konnten.
Kinderpornografische Darknet-Plattform „BOYSTOWN“ abgeschaltet!
Mindestens seit Juni 2019 existierte die kinderpornografische Plattform, zuletzt zählte sie mehr als 400.000 Mitglieder. (1/2) pic.twitter.com/F7PvEYsSrV
— Bundeskriminalamt (@bka) May 3, 2021
An dieser Aktion waren die Strafverfolgungsbehörden von den Ländern Niederlande, Schweden, Australien, USA und Kanada beteiligt. Die drei hauptbeschuldigten sind im Alter zwischen 40 und 58 Jahren. Die Personen sollen sich um Aufbau, Wartung und um die Mitgliederbetreuung dieser Seite gekümmert haben. Unter anderem wurden auch Anleitungen und Tipps gegeben, wie man die Plattform möglichst sicher und mit Schutz vor den Strafverfolgungsbehörden nutzen kann.
Welche Strafe werden die Verdächtigen bekommen
Die Frage ist nun, zu welchen Strafen die Verdächtigen nach einem Prozessende bekommen werden. Wie man leider bei einem anderen öffentlichen Fall sieht (Fall Metzelder), heißt es nicht unbedingt, dass man bei Straftaten in diesem Bereich mit harten Strafen rechnen muss. Aber ein Mal mehr zeigt dieser Fall, dass man sich als Krimineller selbst im Darknet nicht zu sicher fühlen kann. Zwar wird immer mehr unternommen möglichst anonym im Darknet unterwegs zu sein. Doch auch die Strafverfolgungsbehörden, werden mit ihren Möglichkeiten immer besser und es gibt immer wieder Fahndungserfolge in diesem Bereich.